Wunderschöne Rolex Turn-O-Graph im Fullset aus 1995. Die Uhr ist in einem absoluten Top-Zustand und wurde in 2022 bei Rolex revisioniert. Die Rechnung und die Garantiekarte der Revision liegt bei. Bei dieser Revision hat die Uhr das neue. blaue Zifferblatt mit römischen Ziffern erhalten. 

Rolex Turn-O-Graph: Die vergessene Ikone der Rolex-Kollektion

Die Rolex Turn-O-Graph ist ein Modell mit einer faszinierenden Geschichte, das oft im Schatten bekannterer Rolex-Uhren wie der Submariner oder der Datejust steht. Dabei war die Turn-O-Graph eine der ersten Rolex-Uhren mit einer drehbaren Lünette und hat damit den Grundstein für viele spätere Sport- und Toolwatches der Marke gelegt.

Die Entstehung der Rolex Turn-O-Graph

Die Turn-O-Graph wurde erstmals im Jahr 1953 vorgestellt und war damit eine der ersten Armbanduhren, die über eine drehbare Lünette verfügte. Dies machte sie zu einem nützlichen Werkzeug für Piloten, Taucher und alle, die kurze Zeitintervalle messen mussten. Die erste Referenz, 6202, hatte ein Design, das stark an die spätere Submariner erinnerte. Sie besaß ein schwarzes Zifferblatt, eine Edelstahl-Lünette und war wasserdicht – ein Novum für damalige Sportuhren.

Kurze Zeit nach ihrer Einführung wurde die Turn-O-Graph in die Datejust-Linie integriert. Rolex verlieh ihr eine edlere Optik, während die markante drehbare Lünette erhalten blieb. Sie erhielt eine Datumsanzeige mit der charakteristischen Zykloplupe und war somit die erste Datejust, die eine funktionale Lünette mit einer klassischen Dresswatch kombinierte.

Die Verbindung zur US Air Force: Die „Thunderbird“

Besondere Bekanntheit erlangte die Rolex Turn-O-Graph durch ihre Verbindung zur US Air Force, insbesondere zur berühmten Kunstflugstaffel Thunderbirds. Die Piloten der Thunderbirds trugen die Turn-O-Graph als offizielle Uhr, da sie mit ihrer drehbaren Lünette ideal für Zeitmessungen im Cockpit geeignet war. Dies führte dazu, dass das Modell in den USA den Beinamen "Thunderbird" erhielt – ein Name, der bis heute mit der Turn-O-Graph in Verbindung gebracht wird.

Design und Merkmale der Turn-O-Graph

Die Turn-O-Graph unterschied sich von anderen Datejust-Modellen durch ihre markante Lünette mit Riffelung und 60-Minuten-Markierungen, die für Zeitmessungen genutzt werden konnte. Sie war in verschiedenen Materialien erhältlich, darunter Edelstahl, Gold und Rolesor (eine Kombination aus Edelstahl und Gold). Rolex bot das Modell mit verschiedenen Zifferblattfarben an, von klassischem Schwarz bis hin zu eleganten Champagnertönen.

Technisch basierte die Turn-O-Graph auf den bewährten Automatikwerken von Rolex, die für ihre Präzision und Langlebigkeit bekannt sind. Modelle der späteren Jahre waren mit dem Kaliber 3135 ausgestattet, das auch in anderen Datejust-Varianten Verwendung fand.

Das Ende einer Ära – und ein Geheimtipp für Sammler

Trotz ihrer historischen Bedeutung wurde die Rolex Turn-O-Graph 2011 endgültig aus der Produktion genommen. Im Vergleich zu anderen Rolex-Modellen fand sie nie die gleiche weltweite Anerkennung, was sie jedoch zu einem interessanten Sammlerstück macht. Ihre Seltenheit, kombiniert mit ihrer einzigartigen Geschichte, macht sie für Liebhaber von Vintage-Rolex-Uhren besonders attraktiv.

Fazit: Die Rolex Turn-O-Graph – ein unterschätzter Klassiker

Obwohl die Turn-O-Graph oft übersehen wird, bleibt sie ein wichtiger Teil der Rolex-Geschichte. Als erste Rolex mit einer drehbaren Lünette ebnete sie den Weg für viele legendäre Modelle und wurde als „Thunderbird“ zum Kultobjekt der US Air Force. Wer eine Rolex mit sportlicher Funktionalität und klassischem Datejust-Charakter sucht, findet in der Turn-O-Graph ein einzigartiges Modell mit großem historischen Wert.